Neuronale Plastizität

Tag 639

Diesen Beitrag widme ich einem Menschen, der für mich ein lebendes Wunder ist. Warum erkläre ich Euch. Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass die Klatschpresse wie  BILD und Co die Wahrheit dieses Menschen unmenschlich verzerrt hat und immer noch verzerrt. Ich oute mich aus tiefstem Herzen für KEVIN RUSSELL! Der Frontsänger der Band Böhse Onkelz und Veritas Maximus hat eine unvergleichliche 55-jährige Geschichte hinter sich und er hat „noch lange nicht genug“! Seit 1980 ist er mit den Onkelz auf der Bühne, hat den vielen rechtsradikalen Vorurteilen getrotzt und singt weiter lebensbejahende Lieder für seine treuen Rock-Fans. Okay, dass ist erst mal schön und gut. Aber das Faszinierendste ist eigentlich das medizinische und psychologische Wunder, was ab 2006 bis heute dahinter steckt.

Laut seinen eigenen Angaben trank er häufig täglich viereinhalb Liter Jägermeister und konsumierte bis zu 20 Gramm 70-prozentiges Kokain und auch Heroin. Infolge einer Überdosis an Kokain und Heroin erleidet Kevin neben einem lebensbedrohlichen Absturz inklusive einem viereinhalb Minuten langen klinischen Tod und erfolgreicher Reanimation durch den Notarzt eine Meningitis Maxillaris, eine schwere bakterielle Hirnhautentzündung. Beim lebensnotwendigen operativen Eingriff, bei dem ihm vier golfballgroße infizierte Hirnareale entfernt werden mussten, 35% der rechten Gehirnhälfte (Quelle: METAL HAMMER-Ausgabe 06/2013), war er ebenfalls mehrere Minuten klinisch tot, konnte jedoch erneut wiederbelebt werden und lag drei Wochen im künstlichen Koma (Quelle: www.onkelz.de). Den erfolgreichen Entzug schaffte er 2013. Seitdem veränderte sich schlagartig sein Bewusstsein zu sich selbst mit erleuchtungsgleichen Folgen. Was genau hat sich jedoch genau in Kevins Gehirn abgespielt und wie konnte das zu solch einer Bewusstseinsveränderung führen? 

Mir liegen zwar keine medizinischen Dokumente darüber vor, doch mittels intensiver Recherche konnte ich mir, wenn auch nur theoretisch, einen Reim daraus machen, wie es sein kann, dass Kevin Russell heute ohne merkliche Probleme Konzerte von drei Stunden Länge bravourös meistert. Die Texte sitzen ohne Patzer, er läuft aktiv auf der Bühne umher, wirkt gefasst und ist ausdrucksstärker als je zuvor. Er schreibt sogar neue Songs über „Glauben und Wille“ (Album Veritas Maximus). Die Fans sind positiv überrascht und die Bandmitglieder der Onkelz verstehen nach wie vor nicht, was hier eigentlich vor sich geht. Alle haben die Hoffnung in ihn zwischendurch aufgegeben. Keiner dachte, dass er aus dem Koma wieder auferstehen würde, geschweige denn in der Lage wäre ein „normales“ Leben zu führen beziehungsweise je wieder auf der Bühne live performen könnte. Doch es gibt eine Erklärung für dieses scheinbar mysteriöse Wunder.

Neuronale Plastizität machte Transzendenz erst möglich

Das Gehirn besitzt die Fähigkeit, die Funktionen geschädigter Hirnregionen auf gesunde Areale umzuleiten. Es reagiert also flexibel und anpassungsfähig auf äußere Umwelteinflüsse sowie auf direkte Schädigungen durch Reorganisation; der sogenannten neuronalen Plastizität (Quelle: www.mpg.de, „Neuronale Plastizität“, 18.10.2010). Bei Kevin ist laut seinen sichtbaren Narben eine frontoparietale Konvexitätsmeningitis anzunehmen, wobei Bereiche in Schläfenhöhe der rechten Großhirnhemisphäre betroffen sein konnten. In diesem Bereich finden Verarbeitungen und Steuerungen von nonverbalen Geräuschen, Musik, Tastsinn, Mimik statt als auch gewisse Bewusstseins- und Verstands-Zustände wie Spiritualität, Diplomatie, innerer Frieden, Authentizität, empfindendes Verständnis, Flexibilität, Yin, Intuition, höheres Bewusstsein, Ewigkeit, Essenz des Seins und Reichtum des Augenblicks (Quelle: www.biodanza-wien.at, „Rechte und linke Großhirnhemisphäre“, 2010). Diese Themen findet man jedoch sehr deutlich in den neuen Songtexten seit 2014 wieder und beweisen, dass möglicherweise jene entfernten rechtsseitigen Hirnareale von der linken Großhirnhemisphäre übernommen wurden und zwar neu neuronal zusammengesetzt. Stellt Euch vor wie das Hirn also einfach eine neue Zentrale errichtet, nach dem die alte amputiert wurde. Unser Gehirn regeneriert sich also selbst mittels genetisch festgelegter DNA. 

Kein Ende

Demut nennt man eine Tugend, nun liebe dich selbst
Ehrfurcht musst Du haben, auch wenn du nichts davon hältst
Hör auf, dich um das „Gestern“ zu sorgen

sondern kümmer‘ dich um morgen

Gegenwart und Zukunft sind noch veränderbar
jetzt nutze den Moment, den man Bewusstsein nennt
Kein Ende in Sicht, sagt dein Verstand, der zu dir spricht
doch das Ende ist so weit, dass man es nicht begreift

„Das Ende ist nah“
gab’s und gibt es nicht
zeitlos wie die Geburt und Tod
Ende vom Anfang
Anfang vom Ende

Man weiß, dass Galaxien verschmelzen
und Sterne explodieren
Aus Alt wird Neu, aus Klein wird Gross
ein hypergenialer Lebensstoß

Was sind wir schon in diesen Welten
Galaktische Amöben im Atom der Illusion
Sind nur ein Augenblick und nicht der Rede wert
Beladen mit Problemen, aber nach Außen unbeschwert

„Das Ende ist nah“
gab’s und gibt es nicht
zeitlos wie die Geburt und Tod
Ende vom Anfang
Anfang vom Ende

Alles nur Illusion, ohne Kehrtwende
nichts widersetzt sich der Gravitation
und das für immer, für immer ohne Ende
alles ist im Fluss der Rotation

„Das Ende ist nah“
gab’s und gibt es nicht
zeitlos wie die Geburt und Tod
Ende vom Anfang
Anfang vom Ende

„Das Ende ist nah“
gab’s und gibt es nicht
zeitlos wie die Geburt und Tod
Ende vom Anfang
Anfang vom Ende

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