Vergoldete Stoßstange

Tag 81

Vor drei Monaten feierten wir den achten Geburtstag meines großen Sohnes im Jump House Berlin. Auf dem Rückweg fuhr ich ihn zu seinem Papa nach Hause, denn es war Papa-Sohn-Wochenende. Er wohnt in Berlin-Neukölln. Nachdem ich die beiden abgeladen hatte, fuhr ich also die Sonnenallee lang. Wer Berlin-Neukölln kennt, weiß, dass dieser Bezirk aus chaotischem Straßenverkehr besteht. Autofahrer parken, fahren und bremsen wie sie wollen ohne irgendwelcher Vorwarnungen. In meinem Falle bremste ein BMW abrupt auf der rechten Spur ab und schlug eine leichte Rechtskurve. Super! Ich machte eine Vollbremsung und riss den Lenker sofort nach links. Kein Aufprall zu spüren. „Vergoldete Stoßstange“ weiterlesen

Wahlen 2017

Tag 79

Die sechswöchigen Ferien sind um. Es war ein schöner Sommer. Die Kinder sind alle so goldig und haben sich prächtig entwickelt. Die Sommerferienzeit ist die Zeit, in der ich sehe, wie die Zeit vergangen ist. Es ist auch die Zeit, in der ich die meiste intensive Zeit mit meinen Kindern erlebe. Mit meinem Mann habe ich stets intensive Zeiten. Das ganze Jahr über. Jedenfalls haben wir alle Sonnenbrand trotz und auch ohne Sonnencreme an der Ostsee bekommen. Ich muss zugeben, ich bin jemand, der gern die Haut abzieht. Leider stellt sich keiner bei meiner Häutung zur Verfügung. Doch das gehört zu meiner bescheidenen Seite, dass ich auch mit Läusen, die anderen lause … hi hi …

„Wahlen 2017“ weiterlesen

Immatrikulation bei der FU

Tag 54
Internationale Studierende auf dem Campus der Freien Universität Berlin

Durch die sechmonatige Babypause verlängert sich mein Bachelor- und Masterstudienstart auf 2019 bzw. 2022. Beim Bachelorstart wäre ich bereits fünfunddreißig Jahre alt. Da sollte ich gerade so noch BAföG bekommen. Ob BAföG auch noch mit achtunddreißig bezahlt wird, wenn ich das Masterstudium beginne, weiß ich nicht. „Immatrikulation bei der FU“ weiterlesen

Forderung vs Erstattung

Tag 26

Entschuldigt bitte die lange Pause. Es gibt viel zu erzählen.

Nachdem ich nun ALGII im Mai für Mai beantragt hatte, bekam ich im Juni eine Ablehnung für Mai und eine Bewilligung ab Juni. Warum das denn? Weil ich Wohngeld beziehe, so heißt es in dem Ablehnungsbescheid. Aber Moment mal. Wohngeld wurde doch nur weitergezahlt, damit ich überhaupt etwas zum Leben habe und sollte mit dem Jobcenter wieder verrechnet werden. Verrechnet wird das Wohngeld aber nur im Juni. So steht es in dem Bewilligungsbescheid. Also lasse ich mir einen Termin beim Jobcenter geben. Dort sagte die nette Dame, dass der Mai nur verrechnet werden kann, wenn das Wohngeld-Amt eine Ablehnung für Mai schreibt.

„Forderung vs Erstattung“ weiterlesen

Antrag-Krake Deutschland

Tag 14

Was genau bedeutet es vom BAföG und Wohngeld ins Hartz IV zu rutschen? Darüber möchte ich Euch heute aufklären. Es ist mit mal eben so kurz einen Antrag stellen nicht getan. Viele, die mit dieser Maschinerie nichts zu tun haben, werden mir gegenüber richtig herablassend und machen daraus: ‚Ich solle mich nicht so anstellen!‘ und ‚Einen Antrag stellen, dauere doch nicht so lange. Vielleicht vierzig Minuten. Dafür gehen andere eine Stunde arbeiten.‘ oder auch ‚Hast Du Dich schön auf Kosten von Vater Staat mit Deinen Kindern aushalten lassen und bist noch nicht zu frieden? Auch noch undankbar sein, wie?‘ und ‚ Du wagst es Dich zu beschweren, wenn Du für geschenktes Geld Felder ausfüllen sollst?‘. „Antrag-Krake Deutschland“ weiterlesen

Ich habe Knie

Tag 9

Heute wäre meine Mutter achtundfünfzig Jahre alt geworden. Herzlichen Glückwunsch Mama. Wir denken an Dich und hoffen, Du kommst ab und zu mal schauen, was wir auf der Erde so treiben. Ich kaufe wieder Blumen und Kuchen und dann gibt es eine kleine feine Geburtstagsrunde Dir zu Ehren. Wir haben Dich lieb und vermissen Dich sehr.

Nun zum eigentlichen Thema. Kennt Ihr das auch? Ihr steht morgens auf und Eure Knie tun oberhalb der Kniescheibe so höllisch weh, dass Ihr das Gefühl habt, sie würden brennen. Sie stechen und wirken steif. Ist das das Alter?
Kann ich mir mit Mitte dreißig gar nicht vorstellen. „Ich habe Knie“ weiterlesen

Auf ein Neues

Tag 3

Noch einhundertsiebenunddreißig Tage. Dann beginnt mein letzter erster Schultag. Zum dritten Mal werde ich die zwölfte Klasse besuchen. Beim ersten Mal habe ich sie mit siebzehn geschmissen, weil ich mich von allen und jeden verlassen gefühlt habe. Aber dazu später in einem Sonderblock mehr. Das zweite Mal war ich zweiunddreißig Jahre alt und hatte bereits drei Kinder im Alter eins, sechs und zwölf. Die Kleine Frida hatte ich gerade in die Kita eingewöhnt und mir war klar, ich brauche Abitur und einen akademischen Abschluss, wenn ich in diesem Leben nicht mehr von Sozialhilfen abhängig sein will und meine Familie selbstversorgen möchte. Mein Mann wird bald nicht mehr arbeiten gehen und ein Deal zwischen uns lautet: Ich werde ihn finanziell ablösen und dann in seinen wohlverdienten Ruhestand schicken. „Auf ein Neues“ weiterlesen

Guten Morgen liebe Sorgen

Tag 2

Ein neuer Tag beginnt. Schatzi streichelt mir kurz den Rücken. Dann geht er wieder. Aus dem Wohnzimmer kommen piepsige Kindergeräusche von unserer kleinen zweijährigen Sonne. Unter meinem linken Flügel liegt das Nesthäkchen, siebeneinhalb Monate alt, und schläft noch ganz friedlich, nachdem es sich letzte Nacht drei mal hungrig an meiner Brust hat schmecken lassen. Mein Körper ist steif. Die Knie tun weh. Meine Augen fühlen sich geschwollen an. Ich will nicht aufstehen. Ich muss. Also schleiche ich mich vorsichtig aus dem Bett und tapse ins Bad. Mein Spiegelbild lässt mich kurz erschrecken. Bin ich das? Man siehst Du scheiße aus, denk ich so zu mir und schaue wieder weg. Nach einer Katzenwäsche schleiche ich weiter ins Wohnzimmer.

„Guten Morgen liebe Sorgen“ weiterlesen

Hallo und gute Nacht

Tag 1

Ich habe zehn Tage kein Internet gehabt und konnte meine Idee diesen Blog zu starten nicht so spontan umsetzen, wie ich es eigentlich vorhatte. Wie sooft im Leben musste ich mich in Geduld üben, obwohl das eines meiner wenigen Schwächen ist *schmunzel*. Die Zeit nutzte ich, um mir die Ernsthaftigkeit dieser Real-Live-Doku klar werden zu lassen. Und was soll ich sagen? Hier bin ich nun.

Es ist genau um Mitternacht. Die Uhr schlägt zwölf. Die Kinder schlafen. Mein Mann schnarcht. Die kühle Sommerluft weht mir durch das offene Fenster um die Nase. Jetzt, wo ich den Host und den Blog stundenlang grob eingerichtet habe, überfällt mich schlagartig eine schwere Müdigkeit. Doch bevor ich den Rechner zuklappe und mich ein paar mal im Bett rum wälze, bis ich eine geeignete Schlafposition gefunden habe, noch ein paar Worte.

Ich bin froh, es getan zu haben. Denn nun schreie ich es hinaus in die Welt, was in meinem Kopf so ab geht und warum ich so bin, wie ich bin.

Ich wünsche euch allen erfüllte Träume.

Bis bald! Eure Maria