Dauerbeschuss

Tag 526

Herzlich willkommen am Abend des 526. Tages meines Blogs „Ein Leben voller Hoffnung“. Was heute so passiert ist? Wie Ihr mittlerweile wisst, könnte ich jeden Tag einen Roman schreiben, denn kein Tag vergeht ohne Katastrophen und sinnbildlichen Bombardements gegen meine persönlichen Ziele.

Dieses Mal strecken mich gleich zwei Sachen zu Boden: zum Einen die fehlende objektive Bewertung an meinem Kolleg und zum Anderen die Tatsache, dass meine große Tochter gerade einmal den Hauptschulabschluss schaffen wird und zudem mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist. Der genaue Tatbestand tut hier nichts zur Sache. Allerdings sei an dieser Stelle gesagt, dass sie von älteren Jungs in etwas reingezogen wurde und der Zeitraum der Überredung zu dieser gerade einmal fünf Minuten betrug. Nun ja, Unwissenheit schützt bekanntlich vor Strafe nicht. Jedoch ein guter Anwalt schon. Was das so kurz vor Weihnachten bedeutet, liegt auf der Hand: Weihnachtsgeschenke fallen komplett für alle Familienmitglieder aus. Denn nachdem ich unseren Anwalt mit fünfhundert Euro angezahlt habe, wird nichts übrig bleiben als ein leeres Konto.

Das ich als Musterschülerin ein Vorbild sein könnte, hat bei meiner Tochter leider noch nicht geklappt. Vielleicht liegt es daran, dass sie schon mit fünf eingeschult wurde. Vielleicht auch, dass ihre Zensuren bereits in der vierten Klasse nach dem Tot ihrer Oma, meiner Mutter, bergab rutschten. Vielleicht an der Hauptstadt und ihrer kranken Jugend in der heutigen Zeit, speziell im Bereich Schöneweide, Adlershof, Pankow, Kreuzberg, Neukölln, Charlottenburg, Berghain, Marzahn, Friedrichshain, Prenzlauer Berg, etc. . Es gibt eigentlich kaum Zonen in Berlin, die keine Gefahr für Jugendliche darstellen. Und wenn, dann ist der nächste Bezirk nicht weit; mit der BVG meist nur wenige Minuten, und sie stehen mittendrin im Drogenmilieu, in Bagatelle-Delikt-Cliquen, verzogenen Ausländer-Jugend-Gangs, die mit ihrem Charme naive Mädchen zu Straftaten und Drogenmissbrauch anstiften bzw. verführen. Ich bin grundsätzlich nicht fremdenfeindlich. Aber es ist offensichtlich für jeden von uns, der seine Augen aufmerksam offen lässt und sich umschaut, dass die Gewaltbereitschaft, Schuldistanz, Perspektivlosigkeit und das unangemessene Bedürfnis nach teuren Klamotten, Technik und übertriebene Oberflächlichkeiten zunimmt. Auch der Fakt, dass ich nahezu allein meine vier Kinder großziehe, wird ein Potential bei meiner Tochter verursachen, dass sie empfänglich für Anerkennung durch andere macht. Ein Bündel voller Gründe und ich fühle mich einfach nur hilflos und empfinde gleichzeitig bedingungslose Liebe und Verständnis ihr gegenüber. Ja, ihr geht es besser als mir in meiner Jugend. Aber Vergleiche bringen an dieser Stelle pädagogisch wenig. Umziehen kann ich im Moment nicht. Ich wohne ja gerade erst seit vier Monaten hier in der neuen Wohnung. Körperliche und seelische Gewalt lehne ich genauso kategorisch ab wie Hausarrest und Taschengeldentzug.

Ich kann nur nach vorne schauen und auf meine Prägung auf sie vertrauen. Alle meine Kinder sind Wunschkinder, der Letzte kam lediglich drei Jahre zu früh 😉 . Aber ansonsten habe ich meiner Großen unendlich viel Liebe, Aufmerksamkeit geschenkt sowie kreative Freiräume geschaffen. Ich habe sie in unterschiedlichen Sportarten unterstützt, sie sogar vom Erbe meiner Mutter auf eine Privatschule geschickt, damit sie sich vom Tod ihrer geliebten Oma erholen konnte. Habe sie in diesem Jahr wieder umgeschult, damit sie besser in der Schule wird. Doch leider hat sich bisher keine Verbesserung auf dem Zeugnis eingestellt. Und jetzt das Ding mit der Justiz. Manchmal denke ich mir, die ganze Welt versucht mit allen Mitteln, mich an meinen Zielen und meiner Selbstverwirklichung zu hindern. Oder ich stehe permanent unter einem schlechten Stern. Mein Weg nach oben fühlt sich jedenfalls an wie ein

nicht enden wollendes Martyrium 

Ein Lichtblick gibt es jedoch: Ich halte meinen Notendurchschnitt mit 1,2 in der Q3 (1. Halbjahr 13. Klasse). Als nächstes kommt das letztes Quartal und ab Ende März 2019 beginnen die Abitur-Prüfungen mit der Verteidigung meiner BLL (Besondere-Lern-Leistung = 5. Prüfungskomponente) und enden mit der mündlichen Prüfung in Psychologie Mitte Mai. Danach ist Einschreiben an der Humboldt-Universität im Studienfach Biophysik, Astrologie oder Mathematik angesagt. Zusätzlich noch die Einschreibung in Hagen für mein Fernstudium in Psychologie. Und, nicht zu vergessen die Anti-Abiball-Feier meines Lebens. Warum Anti fragt Ihr Euch sicherlich. Nun ja, das hat folgende Bewandtnis: Bei der demokratischen Abstimmung der Location wurde statt der coolen Alten Försterei eine verstaubte Villa in der Pampa gewählt. Und aus welchem Grund? Weil man dort mehr umsonst saufen kann. Was sind das für Argumente eine geeignete und würdevolle Location für seine Abfete auszuwählen? Da mache ich nicht mit. Ich will mein heiß ersehntes Abitur so feiern, wie ich es mir auch vorstelle. Und deswegen heißt diese Party auch Anti-Abiball-Feier.

Und nun muss ich noch ein paar Sätze für meine BLL schreiben, damit der Sack endlich zu ist und ich mich entspannter zurücklehnen kann, bis die nächsten Tests, Klausuren und Abi-Prüfungen vom Himmel fallen.

Bis bald, Eure Maria 😉

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